Heute
vor 75 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz von russischen
Soldaten befreit. Auschwitz steht für den Holocaust – den grausamen
Versuch, jüdisches Leben zur Gänze auszulöschen – für den
Massenmord an Sinti und Roma, an Andersdenkenden – kurzum an allen,
die das nationalsozialistische Regime als „unwertes“ oder
„minderwertiges“ Leben bezeichnete.
Wenn
wir der unvorstellbaren Verbrechen gedenken, die in deutschem Namen
begangen wurden, dann tun wir das nicht nur, um an Vergangenes zu
erinnern, sondern weil wir alle eine Verantwortung haben, das so
etwas nie wieder geschieht. Das mag selbstverständlich klingen –
aber gerade in einer Zeit wie heute, in der in unserem Land Juden,
die friedlich in einer Synagoge beten, um ihr Leben fürchten müssen
oder in der U-Bahn attackiert werden, in der Politiker ermordet
werden oder Drohbriefe und öffentliche Schmähungen ertragen müssen,
in der Menschen wegen ihrer sexuellen Identität oder Präferenz,
ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihrer Herkunft auf offener
Straße beleidigt oder angegriffen werden und in der Hass und Hetze
nicht nur im Internet an der Tagesordnung ist, muss „nie wieder“
mehr als nur ein Lippenbekenntnis sein. Es ist eine Aufgabe für uns
alle, niemals wegzusehen und jeden Tag wachsam zu bleiben, damit
Geschichte sich nicht wiederholt.
Auch in unserer Stadt, im KZ Welzheim, mordete das Unrechtsregime und nahm Menschen die Freiheit, mitten unter uns. Um daran zu erinnern, haben wir von der Piratenfraktion im Welzheimer Gemeinderat heute in der Brunnenstraße den Stolperstein geputzt, der an den Landwirt Friedrich Baumgärtner erinnert. 1938 wurde Baumgärtner, der seinen landwirtschaftlichen Betrieb an dieser Stelle hatte, als „asoziales Element“ verhaftet, weil er als „politisch völlig unzuverlässig“ und darum als „charakterlich minderwertig“ galt, wie aus den Unterlagen der Gestapo hervorgeht. Am 21. Dezember 1940 wurde Friedrich Baumgärtner im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet.
Kai Dorra und Philip Köngeter reinigen den Stolperstein von Friedrich Baumgärtner
Wir
können das Unrecht von damals nicht ungeschehen machen. Aber wir
können den Opfern der nationalsozialistischen Barbarei ein Gesicht
geben und an ihr Schicksal erinnern. Und auch wenn wir keine Schuld
an dem tragen, was vor unserer Geburt geschehen ist: Wir alle haben
die Verantwortung dafür geerbt, dass es nie wieder soweit kommen
darf.
Heute vor 75 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz von russischen Soldaten befreit. Auschwitz steht für den Holocaust – den grausamen Versuch, jüdisches Leben zur Gänze auszulöschen – für den Massenmord an Sinti und Roma, an Andersdenkenden – kurzum an allen, die das nationalsozialistische Regime als „unwertes“ oder „minderwertiges“ Leben bezeichnete.
Wenn wir der unvorstellbaren Verbrechen gedenken, die in deutschem Namen begangen wurden, dann tun wir das nicht nur, um an Vergangenes zu erinnern, sondern weil wir alle eine Verantwortung haben, das so etwas nie wieder geschieht. Das mag selbstverständlich klingen – aber gerade in einer Zeit wie heute, in der in unserem Land Juden, die friedlich in einer Synagoge beten, um ihr Leben fürchten müssen oder in der U-Bahn attackiert werden, in der Politiker ermordet werden oder Drohbriefe und öffentliche Schmähungen ertragen müssen, in der Menschen wegen ihrer sexuellen Identität oder Präferenz, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihrer Herkunft auf offener Straße beleidigt oder angegriffen werden und in der Hass und Hetze nicht nur im Internet an der Tagesordnung ist, muss „nie wieder“ mehr als nur ein Lippenbekenntnis sein. Es ist eine Aufgabe für uns alle, niemals wegzusehen und jeden Tag wachsam zu bleiben, damit Geschichte sich nicht wiederholt.
Auch in unserer Stadt, im KZ Welzheim, mordete das Unrechtsregime und nahm Menschen die Freiheit, mitten unter uns. Um daran zu erinnern, haben wir von der Piratenfraktion im Welzheimer Gemeinderat heute in der Brunnenstraße den Stolperstein geputzt, der an den Landwirt Friedrich Baumgärtner erinnert. 1938 wurde Baumgärtner, der seinen landwirtschaftlichen Betrieb an dieser Stelle hatte, als „asoziales Element“ verhaftet, weil er als „politisch völlig unzuverlässig“ und darum als „charakterlich minderwertig“ galt, wie aus den Unterlagen der Gestapo hervorgeht. Am 21. Dezember 1940 wurde Friedrich Baumgärtner im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet.
Wir können das Unrecht von damals nicht ungeschehen machen. Aber wir können den Opfern der nationalsozialistischen Barbarei ein Gesicht geben und an ihr Schicksal erinnern. Und auch wenn wir keine Schuld an dem tragen, was vor unserer Geburt geschehen ist: Wir alle haben die Verantwortung dafür geerbt, dass es nie wieder soweit kommen darf.