Welzheim

Gemeinderat setzt Meilenstein für die Energiewende mit Freiflächenphotovoltaik-Projekt in Burgholzhof

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag einen entscheidenden Schritt in Richtung Energiewende getan und das Thema Freiflächenphotovoltaik – insbesondere das Projekt in Burgholzhof – eingehend behandelt hat. Das Projekt in Burgholzhof, das auf einer Fläche von etwa 11 Hektar realisiert werden soll, steht bereits seit Jahren im Fokus der Eigentümer, die sich für die Nutzung von Freiflächenphotovoltaik aussprechen.

Ein Projektentwickler, der mit diesen Flächen betraut ist, hat bereits einen Antrag auf ein Bebauungsplanverfahren bei der Stadt eingereicht. Zusätzlich liegt eine positiv beschiedene Netzanfrage für die Einspeisung vor, was das Vorhaben weiter vorantreibt.

Philip Köngeter, Fraktionsvorsitzender der Piraten, äußerte aber auch Kritik am langsamen Fortschritt des Projekts und meinte damit sowohl Verwaltung als auch Gemeinderat. Er betonte, dass das Projekt in Burgholzhof viel früher hätte in Angriff genommen werden sollen. Bereits vor einem Jahr oder sogar im Jahr 2022 waren Pläne zu diesem Projekt bekannt. „Es ist bedauerlich, dass wir erst jetzt einen Bebauungsplan planerisch auf den Weg bringen. Dies verzögert nicht nur das Projekt, sondern die Energiewende in Welzheim insgesamt”, so Köngeter.

In der Gemarkung Welzheim sind laut Köngeter derzeit etwa 655 Photovoltaikanlagen in Betrieb, von Balkon-Kleinanlagen bis hin zu größeren Installationen auf Firmendächern. Trotz der Notwendigkeit von Freiflächenphotovoltaik sieht die Piratenfraktion auf Welzheimer Dächern weiterhin großes Potenzial. „Jeder sollte prüfen, ob eine Anlage auf seinem Dach oder eine Kleinanlage nicht möglich wäre, insbesondere da viele Firmengebäude noch über keine PV-Anlagen verfügen”, fordert die Piratenfraktion.

Die Anlage in Burgholzhof wird geschätzt etwa eine Höchstleistung von 9000 kWp Stunden an Leistung erbringen, was der Leistung aller bisher in Welzheim gebauten Anlagen entspricht. Dies verdeutlicht das enorme Potenzial des Projekts, die Leistung der bestehenden Anlagen in kürzerer Zeit zu verdoppeln.

Bezüglich der Flächen in Steinbruck äußerte Köngeter Bedenken hinsichtlich der Zeit, die für die Untersuchung der Flächen benötigt wird. „Es hätte früher Gespräche mit der Bürgerschaft in Steinbruck und insbesondere mit den Eigentümern der nun favorisierten Grundstücke geben müssen”, so Köngeter. Trotz der Bedenken hinsichtlich der Verzögerungen ist Steinbruck aufgrund der Bodengüte eine attraktive Option.

Abschließend hat der Gemeinderat dem Verwaltungsvorschlag zugestimmt. Die Piratenfraktion begrüßt diese Entscheidung und freut sich, dass das Projekt in Burgholzhof jetzt vorangetrieben wird. Die Stadtverwaltung wird ebenfalls alle drei Standorte in Steinbruck genauer untersuchen und Gespräche mit allen Beteiligten führen. Die Piratenfraktion mahnt, dass diese Schritte nicht zu spät erfolgen sollten und dass man nicht erst in einem Jahr wieder über die Ergebnisse spricht.