Rems-Murr-Kreis Welzheim

Gemeinsam stark: Welzheim startet im Konvoi in die Wärmezukunft

Frau mit Tablet analysiert ein Wohnhaus auf Wärmebedarf

Die Piratenfraktion im Welzheimer Gemeinderat begrüßt die Entscheidung des Gemeinderats, den Startschuss für die kommunale Wärmeplanung zu geben. Damit nimmt die Stadt Welzheim zusammen mit den Gemeinden Alfdorf und Kaisersbach eine Vorreiterrolle ein, indem sie frühzeitig – noch vor der gesetzlichen Pflicht – in die Planung für eine nachhaltige Wärmeversorgung einsteigt. Der Antrag zur Wärmeplanung, den die Stadträte der Piratenfraktion, Philip Köngeter und Kai Dorra, bereits Anfang 2023 eingebracht haben, zeigt nun konkrete Fortschritte.

„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt diese Entscheidung Mut und Weitsicht,“ erklärt Philip Köngeter, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion. „Die Stadt Welzheim und der Gemeinderat haben erkannt, wie wichtig es ist, jetzt die Weichen für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung zu stellen, die langfristige Stabilität und Nachhaltigkeit für alle Bürger bietet.“

Die kommunale Wärmeplanung umfasst eine gründliche Analyse des Wärmebedarfs aller Gebäude und der bestehenden Versorgungsinfrastruktur und gibt den Bürgerinnen und Bürgern Orientierung, welche Heizformen für ihre Stadtteile langfristig am besten geeignet sind. Der Plan zeigt auf, in welchen Bereichen der Ausbau von Wärmenetzen sinnvoll ist und wo Einzelheizungen mit erneuerbaren Energien die bessere Lösung darstellen.

„Diese Planung stellt das Grundgerüst für die Heizformen der Zukunft dar,“ betont Köngeter. „Mit diesem Konzept erhalten unsere Bürger eine Orientierung für ihre Entscheidungen zur Heizung und Wärmeversorgung. Die Wärmeplanung ermöglicht uns, alle Optionen auf einer soliden Basis zu planen.“

Zusätzlich werden im Rahmen der Wärmeplanung sämtliche vorhandenen Ressourcen und Potenziale auf dem Gemeindegebiet untersucht. Dazu zählen erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie, Geothermie und Biomasse sowie Abwärmequellen aus Industrie oder anderen Einrichtungen. Biomasse spielt eine wichtige Rolle, da sie die Möglichkeit bietet, Energie aus Holz, Reststoffen und landwirtschaftlichen Abfällen direkt vor Ort zu gewinnen, was die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert und die lokale Wertschöpfung fördert.

Köngeter ergänzt: „Das bedeutet auch, dass wir nicht überall Wärmenetze errichten werden. Vielmehr erarbeiten wir einen umfassenden Plan, der uns ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen, die auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten der einzelnen Stadtteile abgestimmt sind. Wir sind gespannt, was das Ergebnis der kommunalen Wärmeplanung sein wird und welche Empfehlungen sich daraus für die Zukunft der Wärmeversorgung ableiten.“

Die kommunale Wärmeplanung durchläuft dabei vier zentrale Projektphasen:

  1. Bestandsanalyse: Erhebung des Wärmebedarfs und -verbrauchs sowie der Treibhausgasemissionen aller Gebäude, inklusive Gebäudetypen, Heizstrukturen und bestehender Netz- und Strominfrastruktur.
  2. Potenzialanalyse: Bewertung der Energieeinsparmöglichkeiten und des Potenzials lokaler erneuerbarer Energien und Abwärmequellen.
  3. Entwicklung eines Zielszenarios für 2040: Erarbeitung eines Szenarios für eine klimaneutrale Wärmeversorgung mit Zwischenzielen für 2030, unterteilt in Eignungsgebiete für Wärmenetze und Einzelheizungen.
  4. Festlegung der Wärmewendestrategie und Maßnahmenkatalog: Erstellung eines Transformationsplans zur klimaneutralen Wärmeversorgung mit spezifischen Maßnahmen für verschiedene Stadtteile und Prioritäten für die nächsten fünf bis sieben Jahre.

Durch den Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden Alfdorf und Kaisersbach werden Synergieeffekte genutzt und Ressourcen effizient eingesetzt. Der nächste Schritt umfasst die Ausschreibung und Beauftragung eines Ingenieurbüros für die detaillierte Planung.

„Die kommunale Wärmeplanung ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft,“ so Köngeter abschließend. „Mit diesem Projekt schaffen wir die Basis für eine stabile, bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger der Region.“

Die Piratenfraktion bedankt sich bei allen Beteiligten für ihre Unterstützung und freut sich auf den weiteren Verlauf dieses zukunftsweisenden Projekts.